What happens to all the plastic?

Was passiert mit all dem Plastik?

22 Sep 2022

Seit den 1950ern hat die Menschheit über 8 Milliarden Tonnen Plastik produziert. Das entspricht 25.000 Empire State Buildings, einer Milliarde erwachsener Elefanten oder einem Ego von Donald Trump. Plastik ist zwar etwas nützlicher als ein Riesenego, ist aber gleichermaßen gefährlich für unsere Umwelt und kann leider nicht einfach aus dem Amt gewählt werden. Aber natürlich können wir aktiv werden und dazu kommen wir gleich noch.

Wo landet unser Plastik? Wenn du aus Versehen mal irgendwo eine Plastikflasche oder einen Plastiklöffel liegen lässt, was passiert dann damit? Wo landet deine alte Handyhülle, nachdem du sie weggeworfen hast? 

Die Reise eines Plastikgegenstandes endet nicht einfach, nachdem er seinen Zweck erfüllt hat, da es ewig dauert, bis Plastik biologisch abgebaut wird. Laut aktueller Forschung sind die folgenden Szenarios die wahrscheinlichsten:

Mülldeponien

Wenn du Plastik in den normalen Müll wirfst, anstatt es zu recyceln, dann landet dein Plastik auf der Deponie – wenn es nicht auf dem Weg dorthin vom Laster geweht wird. Wenn Plastik erst einmal auf der Müllkippe gelandet ist, kann es bis zu 1000 Jahre dauern, bis es sich biologisch abbaut. Plastiktüten brauchen mindestens 10 Jahre und deine Wasserflasche mindestens 450 Jahre. 

Wenn Plastik sich dann doch irgendwann einmal zersetzt, dann in kleine Partikel, die oftmals in den Erdboden und unser Grundwasser gelangen. Das wäre also das berüchtigte Mikroplastik — Stückchen, die kleiner sind als 5 mm, die offensichtlich überallhin gelangen können.

Die Umwelt

Es wird geschätzt, dass 79 % unseres Plastiks in der Natur landet. Aber unsere Umweltt ist nicht auf Plastik eingestellt, denn es ist etwas völlig Unnatürliches. 

Plastik wurde schon in den tiefsten Meeresgräben, in arktischem Eis und in furchterregenden Mengen auf einsamen Inseln in der Mitte unserer Ozeane gefunden. Wenn Plastik in den Ozean gelangt, zersetzt es sich schneller und Giftstoffe werden freigesetzt. Die Plastikverschmutzung zeichnet sich traurigerweise direkt verantwortlich für den Tod von Millionen Meereslebewesen pro Jahr. 

beach cleanup

Fun-Fact: Beim bisher größten Strand-Clean-Up konnten 30.000 Tonnen Plastik von einem einzigen Strand entfernt werden

Du bist dir des Plastikproblems in unseren Meeren wahrscheinlich schon schmerzlich bewusst, aber wie sieht es auf dem Land aus? Eine aktuelle Studie fand heraus, dass 1.000 Tonnen Plastik, also etwa 125 Millionen Flaschen alleine in den 11 US-amerikanischen Nationalparks landeten. Aber wie? Ganz einfach, mit dem gleichen Wind, Regen und Schnee, der auch Sand und Staub über den Globus trägt. Plastik als luftübertragener Schadstoff wird momentan noch erforscht, aber es ist sehr wahrscheinlich, dass wir Plastik sogar einatmen... Und das bringt uns zum nächsten möglichen Stopp des Plastiks auf seiner Reise.

In unserem Körper

Wissenschaftler schätzen, dass wir, auf die gesamte Welt umgerechnet, etwa die Menge Plastik einer Kreditkart zu uns nehmen – und zwar jede Woche! Wir nehmen es auf durch Kleidung, Kosmetikprodukte, die spezielle Mikrokügelchen enthalten, und durch das Essen, was wir zu uns nehmen. Mikroplastik wurde in fast allen Alltagslebensmitteln gefunden – darunter Wasser, Bier, Schalentieren und Salz. 

credit card

Wissenschaftler vermuten, dass wir wöchentlich etwa 5 g Plastik essen

Die Gesundheitsrisiken werden immer noch erforscht, aber es wird vermutet, dass manche der im Plastik enthaltenen Chemikalien hormonelle Störungen auslösen können, die unter anderem die Entwicklung von Kindern beeinflussen können. Du kannst hier mehr über die Gesundheitsrisiken lesen.

Recycling zu anderen Produkten

Ein sehr geringer Prozentsatz von nur 9 % unseres Plastikabfalls wird zu etwas Neuem recycelt. Trotz all deiner Mühe zuhause bei der Mülltrennung wird nur dieser traurige Anteil zu neuen Produkten weiterverarbeitet. Ein großes Problem dabei ist auch, dass die meisten Sorten Plastik nur 2-3mal recycelt werden können, bevor sie unbrauchbar werden und auf den Deponien landen. 

Wer ist für die Plastikverschmutzung verantwortlich?

Wir können zwar unser Möglichstes tun, die Widerstandsfähigkeit von Plastik macht es uns jedoch so unglaublich schwer, es zu kontrollieren und in Zaum zu halten. Selbst die besten Abfallmanagementsysteme rackern sich oftmals erfolglos ab, um Plastik davon abzuhalten, in der Natur zu enden. Wissenschaftler erreichen zwar Durchbrüche mit Innovationen wie plastik-fressenden Enzymen, aber diese befinden sich oft noch auf frühen Entwicklungsstufen und es ist unwahrscheinlich, dass sie all das Plastik von der Natur fernhalten können. Um dieses Problem anzugehen, müssen wir an seiner Quelle ansetzen, also der Herstellung von Plastik und Plastikprodukten. 

Plastik aus unserem Leben verbannen

Wie erwähnt ist Plastik letztlich überall um uns herum (und in uns) zu finden, versteckt in Produkten, von denen man es am wenigsten erwarten würde, darunter Pappbecher und Teebeutel. Du kannst die Menge deines verwendeten Plastiks reduzieren, indem du zu Produkten wechselst, die aus natürlichen oder umweltfreundlichen Alternativen hergestellt werden, wie bspw. biologisch abbaubarem Plastik. Glas und Aluminium können endlos oft recycelt werden, allerdings dauert es ebenso lange wie bei Plastik (vielleicht sogar länger), damit sie sich zu zersetzen, wenn sie in der Natur landen – Glas bis zu 1 Million Jahre. Und noch dazu sind ihre Anwendungsbereiche limitiert. 

Du kannst Plastik im Alltag durch ein paar simple Schritte vermeiden:

  • Nimm wiederverwendbare Beutel und Taschen zum Einkaufen mit
  • Nutze Bienenwachstücher, um Essen frisch zu halten
  • Trage deinen wiederverwendbaren Kaffeebecher, Flasche oder Thermoskanne bei dir, wenn du ein To-go-Getränk kaufst
  • Ersetze deine Plastikzahnbürste durch eine Bambus-Zahnbürste
  • Verzichte auf Einwegplastikbesteck, nimm lieber Bambus-Besteck.


Unsere umweltfreundlichen Handyhüllen

Für unsere plastikfreien Handyhüllen haben wir eine Art Plasik aus dem Nebenprodukt (oder Abfallmaterial) des Leinsamenanbaus entwickelt, das in deinem Garten kompostiert oder mit unserem Zirkularitätssystem mehrfach zu neuen Hüllen recycelt werden kann. Das bedeutet, dass deine Hülle die Umwelt nicht verschmutzt und so auch nicht in deinem eigenen Körper endet!

 

plastic free mobile case

 

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